Sabine kenne ich seit ein paar Jahren. Wir haben uns auf einem der zahlreichen Reisebloggertreffen im Rheinland kennengelernt. Auch wenn wir leider noch nicht gemeinsam unterwegs waren, schätze ich ihre spannenden Reiseberichte, ihre Unterstützung in Sachen “Blogwork”, aber auch ihre Wanderempfehlungen. Seit gut einem Jahr laufen wir auch Strecken aus ihrem Buch nach. Neugierig? Dann lest hier mehr!
Seit wann wanderst du? Wie bist du dazu gekommen?
Ich bin im Münsterland geboren und aufgewachsen. Da ist es so flach, dass man das Wort Wandern nicht mal in den Mund nimmt. Erst als ich mit Mitte 20 beruflich nach Konstanz gezogen bin, habe ich das Wandern kennen und lieben gelernt.
Seitdem bin ich sehr häufig im In- und Ausland gewandert – auch wenn die Nahziele von meinem derzeitigen Heimatort im Rheinland nicht so spektakulär sind wie beispielsweise am Bodensee.
Stell mir deinen Wanderblog/Projekt kurz vor.
Ich blogge auf Ferngeweht über meine Reisen in alle Welt. Ich reise immer selbstorganisiert und meist in die Natur – Hauptsache draußen. Meistens gehen wir – mein Mann und ich – auf unseren Reisen auch wandern, wenn es sich anbietet. Schöne Touren finden sich schließlich überall auf der Welt.
Wo bist du am liebsten unterwegs und warum?
Am meisten unterwegs bin ich in der Eifel, weil das „unser“ Wandergebiet direkt vor der Haustür ist. So atemberaubend wie im Hochgebirge sind die Touren dort natürlich nicht. Dafür ist die Auswahl an Ausflugszielen groß, und es finden sich auch nach mehr als 20 Jahren, die ich mittlerweile im Rheinland wohne, immer noch Ecken, die wir noch nicht kennen. Unsere neueste Entdeckung ist die Drover Heide, in der wir jetzt schon dreimal waren.
Was muss bei dir bei jeder Tour mit dabei sein?
Neben guten Wanderschuhen: Genügend Wasser! Und eine Kopfbedeckung gegen die Sonne. Fehlt beides, bekomme ich schnell Kopfschmerzen, was mir die ganze Tour vermiesen kann. In letzter Zeit nutze ich gern auch die App Outdooractive. Da weiß ich jederzeit, wo wir uns gerade befinden, kann bei Bedarf nach Abkürzungen suchen oder auch mal prüfen, wie das Höhenprofil auf den nächsten Kilometern ausschaut. Wenn ich weiß, dass es etwas zu fotografieren gibt, ist natürlich auch meine Kamera dabei.
Was war deine schönste Tour im letzten Jahr und warum?
Im Sommer 2021 waren wir das erste Mal in Österreich. Das waren mal richtige Berge! Eines der Highlights war unsere Wanderung von der Reiteralm in Schladming zum Spiegelsee mit Blick auf den Dachstein.
Solch eine kilometerlange Sicht über viele andere Berge hinweg kennen wir aus unserem Mittelgebirge gar nicht. Die kargen, hohen Berge in Österreich haben es mir besonders angetan. Ich war bestimmt nicht das letzte Mal in den Alpen!
Welche Wandertour war für dich eine Herausforderung?
Es waren eher mehrere Wanderungen, die für mich eine Herausforderung darstellten – 36, um genau zu sein. Vor einigen Jahren habe ich einen Rad- und Wanderführer geschrieben, für den ich in einem halben Jahr über 30 Wanderungen und Radtouren machen musste. In jeder freien Minute war ich unterwegs. Nach rund der Hälfte wollte ich das Projekt hinschmeißen, weil ich keine Lust mehr hatte. Habe ich natürlich nicht gemacht. Und deshalb gibt es jetzt seit mehreren Jahren den Rad- und Wanderführer „Ab ins Grüne. Rund um Köln & Bonn“ zu kaufen. Ein bisschen stolz bin ich schon, dass ich damals trotz des Zeitdrucks durchgehalten habe.
Bist du eher Genusswanderer oder sportlich unterwegs?
Wenn man Genuss im Sinne von „gemütlich“ interpretiert, dann ersteres. Für mich bedeutet Wandern nicht, Kilometer für Kilometer möglichst schnell abzureißen, sondern sich in Ruhe umzuschauen, die Gegend zu genießen und viele Fotos zu machen.
Daher sind unsere Touren meist auch nicht länger als 15 Kilometer – mehr schaffen wir zeitlich an einem Tag gar nicht. Eine Einkehr brauche ich bei meinen Wanderungen nicht unbedingt – wenn sich etwas Schönes anbietet, sage ich aber auch nicht nein.
Gibt es Schwerpunktthemen um die es bei deinen Wanderungen geht?
Schön grün muss es sein! Ich mag keine Wanderungen, bei dem man viel auf dem Asphalt unterwegs ist. Das ist langweilig und tut den Gelenken nicht gut. Auch breite Forstwege finde ich eher öde. Kleine Waldwege, möglichst wenige Leute und eine abwechslungsreiche Landschaft mit schönen Aussichten – damit bin ich zufrieden.
Wanderst du in Gemeinschaft oder allein?
Am liebsten wandere ich mit meinem Mann Jochen. Wir haben ein ähnliches Wandertempo und machen beide viele Fotos. Manchmal stehen wir auch einfach minutenlang vor einem Baum und beobachten die Vögel.
Würde ich in einer Gruppe unterwegs sein, bliebe vieles von dem, was mir beim Wandern wichtig ist, buchstäblich auf der Strecke. Abgesehen davon wäre es mir unangenehm, die Gruppe mit meiner langsamen Laufgeschwindigkeit aufzuhalten. In der Regel schaffen wir mit Schauen und Fotografieren um die drei Kilometer pro Stunde.
Wir stellen ja Touren bis 15 Kilometer vor, die auch Anfänger gut schaffen können. Hast du für uns eine Empfehlung?
Ein absolutes Wanderparadies ist die Sächsische Schweiz, die wir im Sommer 2020 besucht haben. Dort gibt es unzählige spannende Wandergegenden, viele auch für Anfänger. Zu meinen Lieblingswanderungen in der Sächsischen Schweiz gehören das Kirnitzschtal, das Bielatal und der Uttewalder Grund an der Bastei.
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